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rund 150 Fachleute aus Praxis, Kommunen und Verbänden trafen sich am 15. Mai 2025 in Nürnberg, um die Chancen, Gestaltungsmöglichkeiten und Herausforderungen ambulant betreuter Wohngemeinschaften (abWGs) zu diskutieren – eine Wohnform, die im Sinne einer wohnortnahen, personenzentrierten und gemeinschaftlich getragenen Versorgung insb. bei Pflege-oder Unterstützungsbedarf in Bayern zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Am Vormittag bot die Tagung Einblicke in rechtliche Rahmenbedingungen, erfolgreiche Praxisbeispiele, organisatorische Möglichkeiten und griff auch den Einsatz digitaler Assistenzsysteme auf. Vertiefende Fachforen am Nachmittag boten Raum für Austausch und Diskussion.
Ein Highlight war das Grußwort von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach, die die Bedeutung innovativer Wohnformen betonte. Sie erklärte: „Die eigene Wohnung ist mehr als nur ein Ort zum Schlafen. Für Pflegebedürftige bedeutet sie Sicherheit und Geborgenheit. Ambulant betreute Wohngemeinschaften bieten die Möglichkeit, selbstbestimmt zu wohnen – auch bei steigendem Hilfe- und Pflegebedarf. „Besonders für Menschen mit Demenz seien diese Gemeinschaften geeignet, da sie ein vertrautes Umfeld bieten und soziale Kontakte fördern."
Gerlach hob außerdem hervor: „Moderne Technik kann helfen, die Unabhängigkeit pflegebedürftiger Menschen zu erhalten“ und verwies auf die High Care Agenda, mit der in Bayern die Digitalisierung in der Pflege vorangebracht werden soll. Auch verwies sie darauf, dass es in Bayern mit unterschiedlichen Förderprogrammen weitere Bemühungen gibt, um der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen zu begegnen. Dafür unterstützt und fördert das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) u. a. auch den Ausbau ambulant betreuter Wohngemeinschaften. „Über unser Förderprogramm ‚PflegesoNah' konnten von 2020 bis 2024 bereits 492 Pflegeplätze mit über 29 Millionen Euro gefördert werden“, so die Ministerin weiter.
Der Fachtag wurde von der Koordinationsstelle Pflege und Wohnen in Bayern organisiert; die Moderation übernahm Brigitte Herkert von der Koordinationsstelle. „Die Vielfalt an Akteuren heute zeigt, wie breit das Interesse am Thema gemeinschaftliche Wohnformen ist – von engagierten Angehörigen über Pflegeanbieter bis hin zu kommunalen Entscheidungsträger*innen“, so das Resümee der Veranstalterinnen. Ziel der Tagung sei es gewesen, Mut zumachen, gute Beispiele sichtbar zu machen und gemeinsam Lösungswege zu entwickeln.
Die Präsentationen der Vorträges des Fachtages finden Sie auf der Homepage der Koordinationsstelle.
Weitere Veranstaltungen der Koordinationsstelle Pflege und Wohnen in Bayern sind bereits geplant:
· 08. Juli 2025: Fachtag Tagespflege in Augsburg
· 09. Dezember 2025: Fachtag Kommunen in München
Informationen dazu sowie aktuelle Neuigkeiten der Koordinationsstelle finden sich über den Newsletter oder auf der Homepage.